Besonders im Hinblick auf die Ökobilanz wird allerdings immer wieder diskutiert, welches die richtige Kapselform ist. Immer mehr Hersteller setzen auf Kaffeekapseln ohne Aluminium oder Mehrweg-Kapseln. Wo die genauen Vor- und Nachteile zwischen Ein- und Mehrwegkapseln bestehen, zeigt der folgende Beitrag.
Die Geschmacksfrage
Es existiert eine riesige Auswahl von unterschiedlichen Sorten und Anbietern von Einweg-Kaffeekapseln. Dennoch ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich in einer der Kapseln genau der Geschmack versteckt, mit dem der Kaffee vom lokalen Italiener lockt.
Als vermeintlichen Vorteil einer Mehrweg-Kaffeekapsel sehen daher viele Menschen, dass durch diese auch die Lieblingskaffeebohnen in der eigenen Kapselmaschine aufgebrüht werden können. Allerdings gibt es dabei leider eine Einschränkung.
Die Art und Weise, wie der Kaffee in einer Kapselmaschine aufgebrüht wird, ist sehr individuell und spezifisch. Zwar liegt die Temperatur auf einem relativ konstanten Niveau, zu Beginn ist allerdings der Druck sehr hoch und fällt dann wieder schnell ab. Dadurch wird insgesamt ein geringerer Druck als bei den klassischen Siebträgermaschinen erreicht. Auch die Brühdauer fällt bei den Kapselmaschinen wesentlich kürzer aus. Dies ist zwar nicht generell problematisch, allerdings ist so eine andere Behandlung des Kaffees nötig.
Eine besondere Rolle spielt dabei die Röstung. Die Kaffeebohne, die in der Kapsel verwendet wird, muss bereits im Vorfeld anders geröstet werden als eine Bohne, die für den Einsatz in einer Siebträgermaschine ausgelegt ist. Somit ist der Großteil der Kaffeebohnen, der im Handel angeboten wird, für die Verwendung in einer Mehrwegkapsel nicht optimal. Die Röstung des Kaffees in Einweg-Kapseln sind dagegen für den perfekten Geschmack aus der Kapselmaschine konzipiert.
Das Thema der Nachhaltigkeit
Werden jeden Tag Einweg-Kaffeekapseln genutzt, so ist die Ökobilanz dieses Systems natürlich wesentlich schlechter, als bei der Nutzung von Mehrweg-Kaffeekapseln.
Allerdings ist diese Annahme nur unter der Voraussetzung gültig, dass die Mehrweg-Kaffeekapseln auch wirklich mehrere Male verwendet werden und auch die genutzte Kapselmaschine nicht durch die mehrfach verwendbaren Kapseln beschädigt wird. Wenn die Maschine durch die Nutzung von Mehrweg-Kapseln frühzeitig Schaden nimmt, wird die eigentlich positive Klimabilanz dadurch minimiert.
Bezüglich der Nachhaltigkeit kommt es besonders darauf an, dass eine bewusste Entscheidung getroffen wird. Es gibt Menschen, die ihren Kaffee zwar lieber aus Einweg-Kapseln trinken, dafür aber jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Andere essen dagegen regelmäßig Fleisch, trinken ihren Kaffee allerdings aus den Mehrweg-Kaffeekapseln. Das Ergebnis hängt am Ende von der Summe der bewusst getroffenen Entscheidungen ab. Hier sollte jeder Verbraucher individuell entscheiden, auf welchen Bereich er besonders viel Wert legt.
Ein anderer Ansatz kann darin bestehen, die Herstellung und die Zusammensetzung der Einwegkapseln so klima- und umweltfreundlich wie möglich zu gestalten. Dafür können beispielsweise nachwachsende Rohstoffe verwendet und die Herstellung fast
CO²-neutral gestaltet werden. Generell ist der Stromverbrauch von Kapselmaschinen wesentlich geringer als bei den Siebträgermaschinen.
Natürlich können die Einweg-Kapseln aktuell – sofern sie sehr regelmäßig verwendet werden – hinsichtlich ihrer Ökobilanz noch nicht mit den Mehrweg-Kaffeekapseln mithalten. Das größte Problem stellt dabei allerdings die falsche Entsorgung der Kapseln dar, wodurch eine immense Belastung für die Umwelt entsteht.