Wie wird man Detektiv ?
Eine Ausbildung zum Detektiv ist im Berufsbildungsgesetz bislang nicht vorgesehen. Obwohl Fachleute aus der Branche des Detektivgewerbes seit Jahrzehnten eine geregelte Ausbildung fordern, gibt es weder in Deutschland noch in Österreich Ansätze für eine Professionalierung, die gesetzlich vorgeschrieben wäre. Um dem Beruf eine Wissensgrundlage zu geben, haben deutsche Detektive eine Berufsordnung erstellt, die als Berufskodex gilt, weiß die Detektei aus Nürnberg.
Was macht ein Detektiv?
Im deutschen Sprachraum ist ein Detektiv als privater Ermittler in verschiedenen privaten Bereichen und in Unternehmen tätig. Er hat jedoch keinerlei Sonderrechte oder hoheitliche Befugnisse. Im Gegensatz dazu sind in den USA und Großbritannien "detectives" im staatlichen Polizeidienst tätig.
Detektive in Deutschland dürfen bei ihrer Arbeit beispielsweise keine Waffen tragen. Sie dürfen niemanden verhaften. Hauptsächlich arbeiten Detektive für Privatpersonen oder Firmen. Er observiert, recherchiert und sammelt Informationen, die der Auftraggeber beispielsweise für Unterhaltsverfahren oder andere Gerichtsverfahren benötigt.
Für wen arbeitet ein Detektiv ?
Bei den meisten Detektiven kommt es früher oder später zu einer beruflichen Spezialisierung. Grob unterscheiden lassen sich Ermittlungen in privaten Bereichen wie Sorgerechtsstreitigkeiten oder Partnerschaftskonflikten sowie Recherchen für Unternehmen.
Im Privatrecht gibt es vor allem bei steigenden Scheidungsverfahren zu einer Fülle von Aufgaben. Zwar ist das Schuldprinzip bei Scheidungen nicht mehr relevant, über untreue Ehepartner möchten Auftraggeber doch Informationen einholen lassen. Bei Sorgerechtsstreitigkeiten oder Unterhaltsverfahren ist die Beweissicherung durch einen Privatdetektiv jedoch oft nötig, um vor Gericht berechtigte Forderungen durchsetzen zu können.
Für andere Familienangelegenheiten wird oft auch ein Privatdetektiv engagiert. Bei Erbschaftsangelegenheiten fehlt manchmal der Kontakt zu Familienangehörigen, die auch staatliche Meldeämter nicht aufspüren können. Oft findet der Fachmann mit Spürsinn Verwandte auf, mit denen der Kontakt schon lange abgebrochen war.
Was macht ein Detektiv in Unternehmen?
Für Firmen ist es oft unumgänglich, einen spezialisierten Wirtschaftsdetektiv zu engagieren, um großen wirtschaftlichen Schaden abzuwenden. Angefangen von Ladendiebstählen bis hin zur Wirtschaftsspionage sind Observationen und Ermittlungen dabei das gängige Aufgabenspektrum.
Der Schaden, der durch Diebstähle in Supermärkten und großen Fachgeschäften angerichtet wird, ist inzwischen immens. Diebe gehen dabei immer raffinerter vor. Ein erfahrener Detektiv kann oft schnell eingreifen, bevor Täter das Weite suchen. Die Kosten, einen auf Ladendiebstahl spezialisierten Detektiv zu engagieren rechnen sich auf jeden Fall. Auch unehrliche Mitarbeiter sind für Unternehmen ein Problem. Ein Detektiv wird deshalb eingesetzt, um bei Arbeitszeitbetrug oder Untreue zu ermitteln.
Was ist spannend am Detektivberuf ?
Nicht umsonst sind Privatdetektive in Krimis und Filmen eine schillernde Figur. Oft als Einzelkämpfer unterwegs sorgt er für Ordnung und Gerechtigkeit. Beobachtungen, Observation und Recherchen sind meistens spannende Angelegenheiten. Beweismittel, die später in einem Gerichtsverfahren verwertet werden können müssen jedoch sorgfältig ermittelt und dokumentiert werden.
Klassisch sind Observationen, bei denen Ehepartner in entlarvenden Situationen fotografiert werden oder auch krankgemeldete Arbeitnehmer bei der Schwarzarbeit. Fingeabdrücke sammeln, geheime Konten aufspüren oder auch Computerkriminalität aufspüren sind mitunter anspruchsvolle Tätigkeiten. Vorausetzungen fü den Detektivberuf ist deshalb vor allem eine gute und solide Allgemeinbildung.