Was ein Mehrgenerationenhaus ist
Ein Mehrgenerationenhaus ist mehr als ein Gebäude mit mehreren Wohnungen. Es ist ein Ort, an dem verschiedene Altersgruppen unter einem Dach leben. Meist handelt es sich um Familien, manchmal auch um Freunde oder gemeinschaftliche Wohnprojekte. Jeder hat seinen eigenen Bereich, aber es gibt auch geteilte Räume. Küche, Garten, Werkstatt oder Spielzimmer werden gemeinsam genutzt.
Dieses Modell war früher selbstverständlich. Großeltern, Eltern und Kinder lebten zusammen. Heute kehrt es zurück – bewusst gewählt. In Frankfurt gibt es bereits zahlreiche solcher Wohnformen. In Bockenheim und Sachsenhausen entstehen kleine Mehrgenerationenprojekte. Einige sind genossenschaftlich organisiert, andere privat. Die Nachfrage wächst.
Vorteile im Alltag
Der Alltag in einem Mehrgenerationenhaus ist geprägt von Nähe und Unterstützung. Großeltern kümmern sich um die Kinder, wenn die Eltern arbeiten. Jugendliche helfen den Älteren bei der Technik. Gemeinsam wird gekocht, eingekauft oder renoviert. Die Aufgaben verteilen sich.
Diese Lebensweise bietet viele Vorteile:
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bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
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gegenseitige Hilfe in Krankheit oder Notlagen
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geteilte Kosten für Energie, Internet, Lebensmittel
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stärkere emotionale Bindungen über Generationen hinweg
Die Balance zwischen Gemeinschaft und Rückzug ist wichtig. In erfolgreichen Projekten gibt es klare Regeln, regelmäßige Absprachen und viel Offenheit. Viele berichten, dass das Zusammenleben stressfreier ist als erwartet. Die Belastung des Alltags wird geteilt. Die Freude ebenfalls.
Frankfurt als besonderer Ort
Die Entwicklung in Frankfurt macht das Thema besonders aktuell. Die Stadt zieht viele junge Familien an. Gleichzeitig bleiben ältere Menschen immer länger aktiv. Beide Gruppen suchen nach neuen Wohnformen. Die klassischen Modelle reichen nicht mehr aus.
In Rödelheim etwa lebt eine Familie mit drei Generationen in einem sanierten Altbau. Die Großmutter hilft beim Mittagessen, der Enkel bringt ihr Einkäufe vom Markt mit. In einem Neubau in Seckbach haben sich mehrere befreundete Familien zusammengetan. Sie teilen den Innenhof, das Carsharing und eine Werkstatt.
Frankfurt unterstützt solche Wohnideen. Es gibt Förderprogramme und Beratungsangebote. Auch städtische Wohnbaugesellschaften öffnen sich für alternative Konzepte. Plattformen wie https://dnug-frankfurt.de/ zeigen regelmäßig neue Projekte und stellen gelungene Beispiele vor. Dort tauschen sich Familien aus. Sie berichten, was funktioniert – und was nicht.
Herausforderungen gemeinsam lösen
Ein Mehrgenerationenhaus lebt nicht nur von guter Architektur. Es lebt von Menschen, die bereit sind, sich aufeinander einzulassen. Unterschiedliche Lebensstile, Meinungen und Erwartungen treffen aufeinander. Das führt manchmal zu Konflikten.
Wichtig ist eine gute Kommunikation. Viele Häuser organisieren regelmäßige Treffen. Sie besprechen Regeln, Aufgabenverteilung und Wünsche. Gemeinsame Aktivitäten fördern das Miteinander. Es gibt Hausfeste, Gartentage oder Filmabende. Das stärkt den Zusammenhalt.
Auch technische Lösungen helfen. Digitale Kalender, Chatgruppen oder geteilte Einkaufslisten erleichtern den Alltag. Entscheidend bleibt aber die Haltung. Wer bereit ist, zu geben und zu nehmen, findet im Mehrgenerationenhaus mehr als nur Wohnraum. Er findet Gemeinschaft.
Blick in die Zukunft
Mehrgenerationenhäuser sind kein Nischentrend. Sie sind eine Antwort auf gesellschaftliche Entwicklungen. Einsamkeit im Alter, Stress im Familienleben, steigende Wohnkosten – all das fordert neue Ideen. Frankfurt zeigt, wie es gehen kann.
Die Stadt fördert Projekte über verschiedene Programme. Sie informiert über Wohnraumkonzepte und Beteiligungsmöglichkeiten. Unter frankfurt.de/gesellschaft finden sich aktuelle Hinweise, Ansprechpartner und Ideen für gemeinschaftliches Leben. Immer mehr Menschen entdecken, dass dieses Modell nicht nur praktisch, sondern auch menschlich bereichernd ist.
Ein Mehrgenerationenhaus ist kein Kompromiss. Es ist ein Gewinn. Für den Alltag. Für das Leben. Und für die Stadt. Frankfurt wächst nicht nur in Zahlen, sondern auch im Miteinander. Wer einmal erfahren hat, wie es ist, in solch einem Haus zu leben, will es oft nicht mehr anders.