Der folgende Ratgeber zeigt, weshalb eine zu gründliche Hygiene den Ohren schadet und auf welche Art sie gereinigt werden können, ohne die Ohrgesundheit zu gefährden.
Ohrenschmalz – Was ist das überhaupt?
Ohrenschmalz wird auch als Cerumen bezeichnet. Es unterstützt die Selbstreinigung der Ohren und bietet Schutz. Unter den Sekreten des Körpers ist Ohrenschmalz daher eines der nützlichsten und wichtigsten überhaupt.
Mit Hilfe der sogenannten Flimmerhärchen werden durch die klebrige Eigenschaft des Ohrenschmalzes Haare, tote Hautschuppen und Schmutz aufgefangen und aus dem Ohr transportiert. Darüber hinaus pflegt das Ohrenschmalz die Ohren zusätzlich. Die Geschmeidigkeit des Inneren des Ohres bleibt so geschmeidig, was für den Selbstreinigungsprozess des Ohres essentiell ist. Zudem handelt es sich bei dem Sekret auch um einen Schutz gegen Pilze und Bakterien.
Überproduktion von Ohrenschmalz
Wenn zu viel Ohrenschmalz von dem Körper produziert wird oder es durch eine manuelle Manipulation zu einer Störung des Abtransports kommt, können sich sogenannte Pfropfen bilden.
Es ist ein natürlicher Impuls der Menschen, diese entfernen zu wollen. Allerdings muss dabei äußerst vorsichtig vorgegangen werden: Häkelnadeln oder Heftklammern dürfen dazu keinesfalls verwendet werden. Hier könnte es zu einer Reizung des Trommelfells kommen.
Generell handelt es sich beim Gehörgang um einen sehr empfindlichen Körperbereich. Deshalb kann bei der Nutzung von nicht geeigneten Reinigungsinstrumenten das Ohr dauerhaft geschädigt werden.
Wattestäbchen sind nicht die beste Lösung
Für die Reinigung ihrer Ohren verwenden viele Menschen Wattestäbchen. Doch um Ohrenschmalz zu entfernen sind diese gängigen Werkzeuge nur bedingt geeignet.
Zwar verfügen die Stäbchen über ein gewisses Polster durch die Watte, dennoch dürfen sie keinesfalls bis zum Gehörgang vordringen. Hier kann es passieren, dass das vorhandene Ohrenschmalz durch das Wattestäbchen noch weiter in den Gehörgang gedrückt wird. Die Folge davon können eine schnellere Bildung von den bereits erwähnten Pfropfen sein, sowie eine Entzündung des Ohres, welche mit starken Schmerzen einher geht.
Wissenswertes über das Ohrenschmalz
Das Ohrenschmalz von Europäern besteht aus rund 50 Prozent Fett, womit es sich um ein ziemlich feuchtes Sekret handelt. Der Fettanteil bei Asiaten liegt dagegen beispielsweise nur bei circa 20 Prozent, wodurch die Konsistenz eher krümelig ist.
Der Geschmack des Ohrenschmalzes ist übrigens bitter. Der Grund dafür ist, dass sich das Ohr dadurch vor einem Einnisten von Parasiten oder Insekten schützt.
Das Ohrenschmalz von Kindern ist wesentlich weicher als das, von Erwachsenen. Außerdem produzieren sie wesentlich mehr von dem Sekret, das oft unterschiedlich gefärbt ist, beispielswiese orange, dunkelbraun oder hellbraun.