Die Menschen folgten einem "ökonomischen Imperativ", alles sei weltweit nur auf Wachstum ausgerichtet, so Lesch. "Die ökologische Ausbeutung des Planeten, gnadenloser Neoliberalismus, digitale Kontrollgesellschaft, naturwissenschaftlicher Machbarkeitswahn, die Entsolidarisierung der Gesellschaft, der dramatische Klimawandel und seine Folgen - das alles lässt uns an Grenzen stoßen. Überall spielt Geld die Rolle des Ziels", schreibt Harald Lesch in seinem Buch "Wenn nicht jetzt, wann dann?"
In der Sendung "phoenix persönlich" spricht Michael Krons mit dem Physiker, Autor und TV-Moderator Harald Lesch über das Verhältnis des Menschen zur Natur, über den Klimawandel und über sein Selbstverständnis als Wissenschaftler.
Gerade in Zeiten, in denen erneut Zweifel am menschgemachten Klimawandel geäußert werden und fake news Konjunktur zu haben scheinen, komme der Wissenschaft und den Fakten eine besondere Bedeutung zu, so Lesch. "Die Wissenschaft kann uns Erklärungen liefern und Wege aufzeigen bei Fragen zum Klimawandel, zur Energiewende, globaler Gerechtigkeit und zu vielem mehr. Sie kann Lösungen vorschlagen, wie wir Ressourcen und Gelder, Chancen und Möglichkeiten besser verteilen. Anders gesagt, wie wir aus der Welt eine bessere Welt machen, in der wir leben wollen und können."